Geschichte

Die Geburtsstunde des SV Thierhaupten

Fußball gespielt wurde in Thierhaupten schon lange bevor der SVT am 10. März 1948 im Gasthaus Pröll – dem heutigen „Klostergasthof“ – gegründet wurde.

Um das Jahr 1920 spielten einige Bauernsöhne zusammen mit Praktikanten des Gruner´schen Gutes eine Art „Wiesenfußball-Bolz“. Im Jahre 1930 begannen junge Leute unter großen Anstrengungen und einfachen Mitteln, wie Schaufel, Pickel und Rollwagen, die Kiesgrube an der Meitinger Straße als „Sportplatz“ herzurichten, wo dann regelmäßig darauf gespielt wurde. Richtig ins Rollen geraten ist die Entwicklung des Fußball-Sports in Thierhaupten nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Sorge um das tägliche Brot, die vielseitige Not, das schwere Los der Heimatvertriebenen, die Ängste um ein Dach über den Kopf, dies alles lähmte zunächst den Willen der jüngeren Menschen zum Sport. Doch allmählich entwickelte sich der Gedanke an sportlicher Tätigkeit. Nach vielen Gesprächen gelang es Adolf Schoske, eine Gruppe von Sportbegeisterten zusammenzubringen, die sich am Mittwoch, den 10. März 1948, im Gasthaus Paul Pröll trafen und den SVT gründeten.

Mit dabei war damals auch der 17jährige Adalbert Mayr, der der flammenden Rede von Schoske lauschte, die mit den Worten endete:

„Wir gründen einen Sportverein!“

Mit Kraft und Begeisterung ging es zur Sache und die Übungsstunden wurden gut besucht“, erinnert sich Adalbert Mayr noch gut. Schon im Mai 1948 konnte die 1. Mannschaft ihr erstes Freundschaftsspiel gegen VfL Westendorf austragen, welches verloren wurde. Den Ehrentreffer erzielte damals übrigens Adalbert Mayr, der somit das erste Tor für den SVT und damit in der Geschichte des Vereins überhaupt erzielte.

Auszug aus: „60 Jahre SV Thierhaupten e.V. „Sternstunden eines Vereins“


Die Vereinsfarben ROT und SCHWARZ

Konrad Stöckl´s Liebe zum „Club“ beschert dem SVT die Vereinsfarben ROT und SCHWARZ.

Kein Stürmer hat in der 1. Mannschaft beim SV Thierhaupten bislang mehr Tore erzielt, als Konrad Stöckl, der 2008 seinen 70. Geburtstag feiern konnte. Er stellt mit seiner Trefferquote selbst den „Bomber der Nation“, Gerd Müller, in den Schatten. Müller erzielte in 427 Bundesligaspielen 365 Tore, also 0,85 Treffer pro Spiel. Gründungsmitglied Konrad Stöckl lässt Müller zum „Waisenknaben“ verkommen, schließlich hat er in 195 Spielen für die 1. Mannschaft sensationelle 192 Tore geschossen und somit die „Traumquote“ von 0,98 erreicht.

Wahrscheinlich wären es noch ein paar Tore mehr geworden, hätte er im Alter von 28 Jahren die Fußballschuhe nicht an den Nagel hängen müssen. Durch die Übernahme der Metzgerei und Gaststätte hatten sich Schulden angehäuft, so dass Ehefrau Gretl ihrem Konrad zum Aufhören gedrängt hat: „Jetzt ist Schluss mit Fußball, den wenn du dich verletzt, bekommen wir Probleme“, hat Margarete mit Nachdruck gesagt, kann sich Konrad Stöckl noch genau erinnern.

Schon als junger Bub war Konrad ein begeisterter Fußballer und so war es kein Wunder, dass er, als beim SVT keine Mannschaft mehr zustande kam, sich dem TSV Meitingen anschloss, wo er zwei Jahre in der 1. Jugend kickte. Im Alter von 18 Jahren kehrte er aber dann 1956 wieder zum SVT zurück, und brachte seine Stürmerqualitäten ein. „Ich konnte beidseits gleichstark schießen und war sehr schnell“, erinnert er sich an seine Stärken. Seine beste Zeit hatte er in der Saison 1962/63. Mit 34 Toren für die Erste und 26 für die Reserve holte er sich gleich beide vereinsinternen Torjägerkanonen. Stolz war und ist er auch darauf, dass er in der damaligen B-Klasse Neuburg dreimal in Folge zum Torschützenkönig gekürt wurde. Sein größter Erfolg war die Meisterschaft in der C-Klasse im Jahr 1959.

Gerne hätte er es gesehen, wenn sein Thomas in seine Fußstapfen als „SVT-Torbomber“ getreten wäre. Thomas war auf einem guten Weg, doch hatte er nicht das Glück seines Vaters, der in seiner Laufbahn verletzungsfrei blieb. So ruhen nun die Hoffnungen auf Enkel Tobias, der ebenfalls beim SVT am Ball ist und dem der Opa bei jedem Spiel kräftig die Daumen drückt.

Bei der Festlegung der Vereinsfarben des SVT im Jahr 1957 hatte Konrad Stöckl mitgewirkt.

Gegnerische Mannschaften verspotteten hin und wieder die löchrigen und verwaschenen Trikots der SVT Mannschaft. Das tat weh, und deshalb kaufte das Team – natürlich auf eigene Kosten – einen Satz weißer Sporthemden. Die Farbe weiß wurde gewählt, weil das Stück um 3,- DM billiger war als ein andersfarbiges und zudem gut zu den schwarzen Hosen passte. Im Sommer war wieder etwas Geld in der Mannschaftskasse, und eine Pöttmeser Färberei verpasste den Trikots ein schönes Weinrot.

Ehrenvorstand Adalbert Mayr erinnert sich noch ganz genau: „Unser begnadeter Mittelstürmer Konrad hat ´mal wieder groß Wort geführt und gemeint, wenn schon Farbe, dann weinrot – so wie der 1. FC Nürnberg!“

Auszug aus: „60 Jahre SV Thierhaupten e.V. „Sternstunden eines Vereins“


Die Bauten des Vereins

Die sportliche Heimat des SVT befindet sich im westlichen Teil Thierhauptens – an der Meitinger Straße 26.

Die Rasenspielfelder, Tennisplätze, Tennisheim und das Sportheim als zentraler Mittelpunkt gelten als Schmuckstücke!

Die heutige, beeindruckende Sportanlage ist im Verlauf der 60jährigen Geschichte Stück für Stück gewachsen. Viele Bauten und Unternehmungen sich für sich „Sternstunden“, da sie den Verein weiterentwickelt und zukunftsfähiger gemacht haben. Das erste große Fest wurde nach der Vereinsgründung am 17. Mai 1948 gefeiert, als die erste offizielle Platzeinweihung gefeiert wurde. 1961 folgte die Neuanlage und Anhebung des Spielfeldes und im Jahr darauf im Rahmen eines Pokalturniers die Einweihung. Ein Vereinsheim wird geplant und im November 1964 kann Richtfest gefeiert werden. Zwei Jahre später, an Pfingsten 1966, dann eines der größten Ereignisse der Vereinsgeschichte. Rund 3000 Zuschauer umsäumen von Samstag bis Montag den Sportplatz. Die Regionalligateams BC Augsburg und VFR Pforzheim bestreiten ein tolles Spiel. Vorstand Adalbert Mayr meint bei seiner Ansprache zur Einweihung des Sportheims: „Ein großes, zukunftsträchtiges Werk ist zum guten Ende geführt!“

1973 erfolgt bei der Tennisabteilung der Bau von zwei Spielfeldern und die Fußballabteilung beginnt mit den Erdarbeiten für ein zweites Fußballfeld. Ein Jahr später wird beides eingeweiht. Der FC Augsburg gastiert mit Helmut Haller und gewinnt gegen eine Lechrain-Auswahl mit 8:1 Toren.

1977 wird das Hauptsportfeld fertig gestellt, ein geteerter Stehwall errichtet und ein Kinderspielplatz angelegt.

Auch die Tennissparte entwickelt sich weiter. 1980 entsteht das Blockhaus, vier Jahre später erfolgt der Baubeginn für zwei weitere Plätze. Aufgrund eines Tennis-Booms werden 1995 die Plätze 1 + 2 saniert und ein fünfter Platz neu angelegt. Die bis dato letzte größere Maßnahme ist die Erweiterung der Blockhütte um Dusch- und Umkleideräume. Nach über einem Jahr Bauzeit erfolgt am 1. Mai 2002 die Einweihung.

Auch das Vereinsheim ist immer wieder Baustelle. Von 1983 bis 1985 werden in den Weiterbau und einer Vergrößerung über 300.000 DM investiert. Das bestehende Heim wurde saniert, die Außenfassade dem Neubau angeglichen. Acht Umkleidekabinen, zwei Duschräume, Zentralheizung und Sanitäranlagen wurden geschaffen. Unter der Regie von Franz Bernkopf wird der Gaststättenbereich Ende 1996/Anfang 1997 mit 1600 Arbeitsstunden Eigenleistung umgebaut und saniert.

Über 200.000 Euro nimmt der SVT mit dem Bau des dritten Spielfeldes in die Hand. Zahlreiche Mannschaften und zwischenzeitlicher Aufnahmestopp für neue Mannschaften zwingen die Verantwortlichen zur Vergrößerung. Am 7. Juli 2002 findet auf dem Sportgelände ein schöner Gottesdienst statt und anschließend gibt Pfarrer Werner Ehnle dem neuen Spielfeld den kirchlichen Segen.

Im Jahr 2007 wird das Sportgelände für die Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag schön gemacht. Für rund 20.000 Euro wird der Stehwall und ein Teil der Bandenwerbung erneuert!

Zum Ende dieser nicht abschließenden Aufführung wichtiger Baumaßnahmen bleibt allen Frauen und Männern zu danken, die bislang der Sportanlage des SVT so wirkungsvoll „Hand angelegt“ haben!

Auszug aus: „60 Jahre SV Thierhaupten e.V. „Sternstunden eines Vereins“


Vereinsstandarte

Im Jahr 1995 veranstaltete der Sportverein Thierhaupten die 29. Festwoche. Da es damals kein Vereinsjubiläum zu feiern gab, überlegt sich 1. Vorstand Christoph Marzini und Festleiter Roland Küfner einen Anlass, den es galt während der Festwoche zu feiern. Schon sehr bald wurde der Gedanke geboren, eine Fahnen- bzw. Standartenweihe zu feiern. „Bei Beerdigungen und Hochzeiten von Mitgliedern standen wir immer irgendwie mit leeren Händen da“, erinnert sich Roland Küfner noch an den Beweggrund, eine Vereinsstandarte anzuschaffen. Mit Hilfe von Mitgliedern und Freunden, die kleine Flächen der Standarte käuflich erwerben konnten, wurde eine prächtige Standarte mit dem Vereinswappen auf der einen, und einer künstlerischen Ausfertigung von Pfarrkirche und Sportheim auf der anderen Seite angeschafft.

In der Festschrift 1995 stand zum Thema Standarte geschrieben: Manch einer mag in dieser angeblich so fortschrittlichen Zeit über einen solchen alten Brauch mitleidig lächeln. Für uns ist eine Standarte traditionelles Symbol der Ehre und Treue und außerdem ein äußeres Zeichen innerer Zusammengehörigkeit.

Diesen Worten anschließen kann sich auch heute noch uneingeschränkt der 45jährige Konrad Zewinger, der zusammen mit Michael Schwarz, Christian Kröpfl und Gerhard Hörmann zur Erstbesetzung der SVT Fahnenabordnung gehörte. Ursprünglich wollte der dreifache Familienvater nur 10 Jahre dieses Ehrenamt ausüben, doch mit Michael Schwarz ist er noch heute als Mann der 1. Stunde dabei.

Für Konrad Zewinger ist es eine große Ehre, die SVT Standarte bei Beerdigungen, Hochzeiten, Festumzügen, kirchlichen Feiertagen, Vereinsfeiern oder überall, wo ein festlicher Rahmen gewünscht wird, zu tragen und zu präsentieren. Für ihn war es auch die richtige Entscheidung, dass der Verein am 13. August 1995 die Fahnenweihe durchführte: „Der SVT braucht diese Standarte, sie ist ein Zeichen des Vereins, der Dorfgemeinschaft, Ausdruck von Stolz und Kameradschaft“, sagt er mit großer Überzeugung. Auch die Pflege des Sinns der Standarte liegt ihm am Herzen, und dass sich auch jüngere Menschen mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzen.

Gerade weil die Standarte häufig bei kirchlichen Anlässen zum Einsatz kommt meint Zewinger, dass er sich als Mitglied der Fahnenabordnung durch seine religiöse Erziehung und persönlichen Überzeugung leichter mit diesem ersten und sinnvollen Ehrenamt auseinandersetzen kann. Und nicht nur er sieht dies so, sonder auch die „Altgedienten“ wie Franz Bernkopf, Albert Krumpholz, Egon Maier oder Konrad Heinrich, die schon häufig wie noch viele weitere SVT´ler bei der Fahnenabordnung ausgeholfen haben.

Rückblickend kann man sicherlich feststellen, dass die Anschaffung der Standarte eine richtige Entscheidung des Vereins war. Die Standarte „schmückt“ den Sportverein bislang, zum diesjährigen 60jährigen Gründungsfest und auch in Zukunft!

Die Bänder der Standarte


Vereinsvorstände

März 1948 – April 1948 Anton Schoske  
April 1948 – 1957 Josef Steinberger  
Mai 1957 – 1959 Anton Kaes  
April 1959 – 1961 Ernst Günther Urban  
März 1961 – 1985 Adalbert Mayr  
September 1985 – 1993 Werner Mayr  
Mai 1993 – 16.07.1993 Adalbert Mayr (Notvorstand)  
16.07.1993 – 09.03.1996 Christoph Marzini  
09.03.1996 – 07.03.1998 Roland Küfner  
07.03.1998 – Frühjahr 2002 Peter Urban  
Frühjahr 2002 – 11.03.2006 Wolfgang Gastl  
11.03.2006 – 06.03.2010 Bernd Petermeier  
06.03.2010 – 03.03.2012 Josef Küfner  
03.03.2012 – 07.06.2013 Anton Meir  
08.06.2013 – 21.03.2014 Marika Mertl, Werner Mayr, Paul Kinlinger, Thomas Hammerl und Christian Allmann  
seit 22.03.2014 Marika Mertl, Werner Mayr, Paul Kinlinger, Christian Kauer, Christian Allmann  
seit Januar 2016 Marika Mertl, Werner Mayr, Paul Kinlinger, Christian Allmann  
seit März 2017 Marika Mertl, Melanie Eser, Werner Mayr, Christian Allmann  
seit März 2020 Marika Mertl, Melanie Eser, Werner Mayr, Christian Allmann, Harald Förg  
seit März 2023 Melanie Eser, Chritstoph Holtermann, Christian Allmann, Harald Förg  
seit August 2023 Melanie Eser, Christian Allmann, Harald Förg  
seit März 2024 Melanie Eser, Thomas Künzel, Martin Meßmer