Spatenstich Nach dem Abriss des maroden Vereinsheims errichtet der Sportverein ein neues Zuhause – ein Kraftakt der besonderen Art
Von Claus Braun
Thierhaupten. Der Sportverein bekommt ein neues Vereinsheim! Nach einem eindeutigen Votum der Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung am 22. Juni dieses Jahres und den in den Monaten Juli und August vorgenommenen Abrissarbeiten konnte nun der offizielle Spatenstich terminiert werden. Zum kleinen Festakt mit Sekt und schmackhaften Brötchen hatten sich zahlreiche Vereinsvertreter, die Mitglieder der rührigen Bauausschusses und politische Prominenz ein Stelldichein gegeben.
Bei hochsommerlichen Temperaturen strahlte Richard Mayr, Fußballabteilungsleiter und Vorsitzender des Bauausschusses in Personalunion, mit der Sonne um die Wette und sagte: „Nach drei Jahren intensiver Planungsarbeiten sind wir froh, dass wir heute so weit sind, dass wir den symbolischen Spatenstich vornehmen können!“ Mayr berichtete den anwesenden Gästen, dass im Juli das bisherige Vereinsheim aus dem Jahr 1964 Stück für Stück entkernt und letztendlich eingerissen wurde. „Bei den Wochenendeinsätzen waren teilweise so viele begeisterte Menschen im Einsatz, dass wir nicht einmal jeden einzelnen Ehrenamtlichen immer beschäftigen konnten“, zeigte sich Richard Mayr voll des Lobes vom bisher gezeigten Eifer der Sportlerinnen und Sportler.
Nach der langen Planungszeit, gut überlegten Abwägungen zwischen Sanierung oder Neubau und Rückschlägen durch die Corona-Pandemie bekommt der Sportverein Thierhaupten (SVT) am bisherigen Standort an der Meitinger Straße am westlichen Ortseingang für seine aktuell 1.302 Sportlerinnen und Sportler ein neues Vereinsheim für geplante 2.377.550 € Euro!
Die Planungen sehen einen ebenerdigen zweigeschossigen Neubau ohne Keller vor. Im Erdgeschoss werden Umkleidekabinen, Duschen, ein Technikraum und Lagerräumlichkeiten entstehen. Im Obergeschoss soll ein 106 Quadratmeter großer Gastraum, eine Vereinsküche, weitere Multifunktionsräume und eine Terrasse verwirklicht werden.
Von den 2.377.550 € berechneten Baukosten entfallen größtenteils auf den Rohbau des Erdgeschosses (497.000 €), die Holzbauweise für das Obergeschoss 267.500 €), Innenausbau (235.00 €), Sanitär (176.400 €), Heizung und Lüftung (350.100 €), Elektroinstallation (232.300 €) und 100.00 € für die vorgesehene Photovoltaik- und Solaranlage.
Beim kleinen Festakt schwärmte Bürgermeister Anton Brugger vom künftigen „Haus für den Breitensport“, dessen Spatenstich ein großer Tag für den SVT und die Marktgemeinde bedeute. Er dankte den Zuschussgebern Freistaat Bayern, dem Landkreis Augsburg und natürlich den eigenen Bürgerinnen und Bürgern, die durch Zuschuss der Marktgemeinde stolze 922.000 € aufbringen werden.
Als ein „besonderes Projekt für den SVT und alle Menschen, die hierherkommen werden“, bezeichnete Landrat Martin Sailer das künftige Vereinsheim. Besonders begrüßte er die barrierefreie Bauweise, die Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Handicaps abteilungsübergreifend möglich machen wird.
Ein besonderes Anliegen war es dem Stimmkreisabgeordneten Georg Winter auf die Anstrengungen der Politik rund um das Bauprojekt hinzuweisen. Durch Erhöhung der Kostenrichtwerte erhält der SVT eine staatliche Förderung in Höhe von 663.450 €. Die Förderung wird zu 2/3 als Zuschuss und zu 1/3 als zinsgünstiges Darlehen gewährt. Diese Steigerung war laut MdL Winter eine besondere Kraftanstrengung, die sich für das Projekt lohnen solle. Winter wird den Fortgang des Neubaus weiterverfolgen und versuchen dem größten Ortsverein der Marktgemeinde weiter zu helfen, falls nötig. Jegliche weitere künftige politische Unterstützung sicherten auch die Direktkandidaten bei den bevorstehenden Landtagswahlen MdL Dr. Fabian Mehring (FW) und Manuel Knoll (CSU) im Falle ihrer Wahl zu. Dr. Mehring gratulierte dem Verein zur „mutigen Millionen-Entscheidung“ und war sich sicher, dass der SVT mit dem Neubau ein neues „Wohnzimmer“ erhalten wird, wo künftig das Herz der gesamten Dorfgemeinschaft schlagen wird. Knoll wünschte dem Verein einen schnellen Baufortschritt, keine Unfälle bei den Bauarbeiten und, dass die geplanten Kosten eingehalten werden können.
